Zusammenfassung
 

Hentschel, Hornemann Institut
Schöningen, St. Lorenzkirche, Ausmalung

Zusammenfassung:
Ziel der Befundsicherung zur Vorbereitung einer Restaurierung des östlichen Kircheninnenraumes der St. Lorenzkirche in Schöningen war die Sammlung von Erkenntnissen über ältere Ausstattungsphasen des Innenraumes und des Bestands und Zustands der 1901 - 1904 von Adolf Quensen ausgeführten Wandmalereien. Exemplarisch für den gesamten Chor der Kirche erfolgten die Untersuchungen vorwiegend im nordwestlichen Chorbereich. Zusätzlich wurden verschiedene praktische Versuche zur Konservierung durchgeführt.

Die Wandmalerein präsentieren sich in einem als äußerst bedenklich einzustufenden Erhaltungszustand. Neben eines Wasserschaden im nordwestlichen Bereich der Apsis, der einen großflächigen Totalverlust der Substanz verursachte, wurden z. T. großflächige Verputzkittungen mit potenziell schädigenden Materialien ausgeführt. Zudem konnten großflächige, zum Teil akut gefährdete Putzablösungen innerhalb der Verputzschichten festgestellt werden. Die oberen Malschichten sind stark durch vermutlich größtenteils biogenen Abbau des Bindemittels gefährdet. Ein Großteil der Schäden kann als Folgewirkung baulicher Vernachlässigung bis in die 1970er Jahre und der durch eine Zementverpressung zur statischen Sicherung eingebrachten großen Mengen an Feuchtigkeit in Verbindung mit Aktivitäten bauschädlicher Salze angesehen werden.

Neben Versuchen zur Festigung der kreidenden Malschichten mit Celluloseethern wurden Proben zur Festigung von Malschichtschollen und hohlliegender Verputzbereiche mit Injektionsmassen auf Basis von dispergiertem Weißkalkhydrat und Polykieselsäureestern durchgeführt. Die Untersuchungen und Versuche erfolgten im Zuge einer Fach- und einer Diplomarbeit im Studiengang Restaurierung der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen.


Abstract
The purpose of the survey which was carried out in the course of preparing the conservation of the eastern interior of the monastery church St. Lorenz in Schöningen was to gain insights into older fitment phases of the interior as well as into the materials, methods and condition of the wall paintings created by Adolf Quensen between 1901 and 1904.
Sampling investigations for the entire choir of the church were mostly carried out in its north-western sector. Various practical conservation tests were carried out additionally.

The wall paintings show evidence of a very critical state of preservation. Apart from a water damage in the northwestern sector of the apse which caused a large-area total loss of substance, large-area plaster fillers using potentially damaging materials had been applied. The upper paint layers are threatened by deterioration of the binding agent, the primary cause of which appears to be biodegradation. The bulk of damages may be considered a result of structural neglect, lasting up to the 1970's, as well as of the large quantities of moisture, discharged by cement pressure injection for static support purposes, in conjunction with the harmful activities of structurally corruptive salts.

Besides efforts at consolidating the damaged paint layers by means of cellulose ethers, tests aimed at consolidating paint layer clods and cupped plaster sectors by means of injection mortars based on dispersed hydrated lime and polysilicid acid esters were carried out. The investigations and tests were carried out in the context of a term paper and of a degree dissertation at the Institute of Conservation, University of Applied Sciences and Arts Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen.

Stand der Dokumentation: 2000-12-30
 
Schlagworte:
Leimfarbe - Tempera - Celluloseleim - Stärkeleim - 19. Jahrhundert - Schöningen - Wandmalerei - Dekorationsmalerei - Ausmalung - Hohlstellen
 
Autor/-in:
  Name   Institution/Firma   Ort
 
Hentschel
 
Hornemann Institut
 
Hildesheim

Beteiligte:
Name Institution/Firma Ort Funktion

 

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Referat Restaurierung  

Hannover  

Denkmalpflege/ Materialanalysen  


Pfarramt St. Lorenz  

Schöningen  

Nutzer  

Gase  

Staatshochbauamt Braunschweig 2, Außenstelle Gifhorn  

Gifhorn  

Vertr. d. Eigentümers  

Jung  

Bezirksregierung Braunschweig, Dezernat 405  

Braunschweig  

zust. Behörde  

Klein  

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Referat Restaurierung  

Hannover  

Denkmalpflege  

Müller-Susemihl  

Staatshochbauamt Braunschweig 2, Außenstelle Gifhorn  

Gifhorn  

Vertr. d. Eigentümers  


Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds  

Braunschweig  

Eigentümer  

Hammer  

Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen  

Hildesheim  

Betreuung der Studienarbeiten  

Hentschel  

Hornemann Institut  

Hildesheim  

Ausführende  

Petersen  

Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen  

Hildesheim  

fachl. Bertreuung  

Schwarz  

Norddeutsches Zentrum für Materialkunde von Kulturgut e. V.  

Hannover  

fachl. Beratung  


Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg, FB7 Bio., geo- und Umweltwissenschaften  

Oldenburg  

Materialanalysen  
 
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